RANCHO

Raum für Angewandte Nichtkommerzielle CHancen Organisieren

Nur wer handelt kann scheitern und steigt über sich hinaus.
Ich glaube an den Erfolg. Ich glaube an den großen Wurf. Ich glaube an meine Kraft und Visionen. Ich glaube an Gewinn und mein Erbe. Ich glaube an Investitionen in die Zukunft. Ich glaube an den Glücksgriff. Ich glaube an das Individuum, die persönliche Freiheit und seine Selbstbestimmung. Ich glaube an die Arbeit. Ich glaube an die Ausbeutung. Ich glaube an die virtuelle Sklavenpeitsche, die von eigener Hand geschwungen in meinen großen Träumen schnalzt. Ich glaube an´s Gewinnen. Ich glaube an mich, an mich und mein Handeln. Ich glaube an mein Wissen, an die Kraft des Gedanken. Ich glaube an die Macht der Physik. Ich glaube an die Mathematik. Ich glaube an den freien Willen. Ich glaube an den Durchbruch…
Aber ich glaube nicht an Rancho!

An Rancho kann ich nicht glauben, weil Rancho nicht funktioniert. Wer Rancho will, muss sich auf Magie verstehen und es fällt mir schwer, ernsthaft an Magie zu glauben.

Ich glaube an meine Angst für Rancho zu arbeiten. Ich glaube an drohenden Mangel. Ich glaube an den sozialen Abstieg. Ich glaube an die Armut. Ich glaube an die Macht die mich bestimmt wenn ich unbedeutend bin. Ich glaube an die Gewalt und an meine Verletzbarkeit. Ich glaube an die Gefahr.
Aber ich glaube nicht an Rancho!

Wer glaubt versteht nicht. Doch ich glaube an das Verstehen. Und ich glaube an die Kraft der Kommunikation. Und ich glaube an den Geist der Menschheit. Und ich glaube an die offenen Herzen der Berührbaren.
Aber ich glaube nicht an Rancho!

Rancho setzt utopisches voraus, an dessen Möglichkeit nicht mehr zu glauben ist. Denn ich glaube an die gewaltige Macht der Strukturen in denen ich mich wieder zu finden suche. Ich glaube an die globale Zerstörungswut. Ich glaube an die Ohnmacht der Gerechten und an die Diktatur des sich Rechnenden. Und ich glaube an die Kraft der Suggestion über die Verwirrten. Ich glaube an die Bewusstseinserweiterung. Und ich glaube an Psychosen, den Wahn, und Kontrollverlust.
Aber ich glaube nicht an Rancho!

Denn Rancho liefert kein verständliches Regelwerk. Rancho strebt danach Freiheit zu ermöglichen. Und es fällt mir schwer an die Freiheitsfähigkeit der Menschheit zu glauben. Ich glaube an die Bildung, den Markt und den Staat.
Ich glaube an den Befreiungsimpuls. Ich glaube an die Bewusstlosigkeit. Ich glaube an das Recht auf Rausch und Extase. Ich glaube an Brot und Spiele. Ich glaube an die Ignoranz der Massen. Ich glaube an die Übervölkerung des Paradieses. Ich glaube an die Zerstörung der Schönheit durch Masse.

Ich glaube an die Kraft der Schönheit. Ich glaube an die plastische Chirurgie. Ich glaube an den Kampf des Einzelnen und an seine Sehnsucht. Ich glaube an die Bemühungen sich zu vervollkommnen. Ich glaube an die Möglichkeit Mensch zu sein. Ich glaube an die Wirkung von Versprechen. Und ich glaube an die Entschlossenheit, alles dafür zu geben. Ich glaube an die bedingungslose Kraft des Willens. Ich glaube an die Manipulierbarkeit des Willens. Ich glaube an die vielen Individuen die Willen bilden. Und ich glaube an den schleichenden Verlust des Individuellen in der Maschine Mensch.
Und vor allem glaube ich an die Notwendigkeit von Rancho für den Mensch jenseits der Maschine!
Und doch glaube ich nicht an das hervortreten von Rancho aus der mich umfassenden Wirklichkeit.
Wer glaubt, kann nicht scheitern. Doch ich glaube ans Scheitern.
Und ich glaube an mich und ich glaube an diesen Text.

An Rancho, glaub ich nicht!

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Major Jones, Saarbrücken am 13.01.2013 / erneut redigiert am 29. + 30. Juli + 20. Dez.

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tim02

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